Camp-Kids interviewen Bürgermeisterin Frohnapfel

Im Rahmen des Osterferien-Camps Kicken & Lesen hatten einige der Kids die Möglichkeit, Bürgermeisterin Marion Frohnapfel im Rathaus in Hofaschenbach zu interviewen. Gemeinsam wurde zunächst ein Fragekatalog entwickelt. Anschließend wurde ein Interviewer (Adrian Krenzer) und ein Fotograf (Silas Mehler) erkoren, die vor Ort im Einsatz waren. Das gesamte Interview lest ihr hier:

Wie sind Sie zu ihrem Beruf gekommen?

Ich habe mich schon lange für die Gemeinde Nüsttal interesiert. Ich war im Ortsbeirat tätig, Ortsvorsteherin, war Vorsitzende der Gemeindevertretung und beruflich bin ich Diplomverwaltungswirtin und das sind zwei Voraussetzungen kombiniert, die einem wirklich einen guten Start in so einen Beruf als Bürgermeisterin von so einer kleinen Gemeinde darstellt und von daher war das für mich folgerichtig, mich dann auch dafür zu interessieren, die Leitung von so einer Gemeinde zu übernehmen.

Warum wollten Sie Bürgermeisterin werden?

In so einer Gemeinde kann man viel gestalten. Wir haben hier viele motivierte und engagiert Mitbürgerinnen und  Mitbürger, die immer daran interessiert sind, so eine Gemeinde weiterzuentwickeln. Das macht viel Spaß. Dabei entsteht eine schöne Dynamik. Mann kann wirklich Initiativen zusammen gründen, man kann das Vereinsleben dafür nutzen, dass die Gemeinde sich insgesamt weiterentwickelt. Wir haben ja auch verschiedenen Fördervereine, die Projekte unterstützen. Wir haben zum Beispiel den Fußballverein oder den Förderverein Freibad Gotthards und das ist etwas, was die Gemeinde unterstützt. Und das macht es dann aus, dass man wirklich gestalten kann. Man kann schauen, welche finanziellen Mittel wir haben, wo wir die Manpower haben, und wie wir uns entwickeln wollen.

Der Job macht Ihnen auch Spaß, oder?

Ja, der macht sehr viel Spaß. Es ist unheimlich abwechslungsreich.

Es ist also nicht einfach nur so im Büro sitzen?

Nein, letzte Woche hat mich das auch die Grundschule gefragt, da fragt eine, ist es nicht langweilig, den ganzen Tag im Büro zu sitzen. Nein, also es ist wirklich spannend. Zum einen gibt es ja natürlich oft Leute, die zu mir kommen und etwas wissen wollen, aber zum anderen habe ich Termine, um etwas anzuschauen, was neu gebaut wird, oder ich muss im Kindergarten schauen, dass alles so läuft, wie wir uns das vorstellen. Von daher bin ich selten einen ganzen Tag lang  im Büro, das ist wiklich die Außnahme, wenn ich den ganzen Tag im Büro bin.

Wie lange sind Sie schon Bürgermeisterin?

Am 01.01.2015 war mein Amtsantritt, seit der Zeit bin ich Bürgermeisterin.

Wie wird man Bürgermeister?

Man wird gewählt, also alle Nüsttaler die über 18 Jahre alt sind, dürfen alle sechs Jahre darüber abstimmen, wer Bürgermeister/-in werden soll. Das heißt man muss sich nominieren lassen oder sich dafür so zu sagen auf die Liste stellen lassen. Und dann stimmen die volljährigen Nüsttaler ab.

Haben Sie eigentlich viele Konkurrenten?

Nein, ich muss sagen, bei einer ersten Wahl hatte ich keinen gegen Kanditaten. Da muss man halt sehen, dass man die Leute motiviert überhaupt zur Wahl zu gehen, denn viele lehnen sich zurück und sagen, ach die wird sowieso gewählt. Aber es ist auch wichtig, dass die Leute sagen, sie haben immer eine Entscheidungsmöglichkeit, dass sie ja oder nein sagen können. Dann habe ich auch das Feedback, dass ich weiß, die wollen mich wirklich. Oder halt wenn über 50% nein sagen würden, nein die wollen mich wirklich nicht.

Sie sagen bei Ihrer ersten Wahl, wie viele Wahlen hatten Sie denn schon?

Ich bin erst einmal gewählt worden. Aber ich sage natürlich, es soll nicht eine Eintagsfliege sein.

Wie sieht Nüsttal in Ihrer Zukunft aus?

Ja, es ist immer spannend. Was mir ganz wichtig ist, ist das Miteinander. Das will ich wirklich pflegen. Das ist das, was sich in unserem Vereinsleben widerspiegelt. Das ist das, was sich widerspiegelt in unserer Zusammenarbeit mit den Ortsbeiräten. Das würde ich unterstützen, denn das ist die Seele von so einer Gemeinde. Häuser und Straßen gibt es überall, aber die Seele von so einer Gemeinde ist wirklich das Miteinander. Und das ist mir sehr wichtig.

Was haben Sie für Aufgaben?

Alles was man sich irgendwie vorstellen kann. Zum Beispiel Wasser. Das ist eine ganz wichtige Pflichtaufgabe. Dafür haben wir zwei Wassermeister, die das für uns umsetzen. Dann Abwasser. Man will ja nicht nur frisches Wasser bekommen, sondern es muss auch wieder weg. Dann: Friedhofswesen. Wenn jemand stirbt, muss er beerdigt werden, die Gräber müssen hergerichtet werden. Das ist den Leuten gerade vor Ostern wichtig. Dann haben wir Gemeindestraßen, die wir unterhalten müssen. In Morles wird dieses Jahr zum Beispiel eine Brücke erneuert. Außerdem haben wir einen gemeindlichen Kindergarten in Silges, mit einem Kindergartenwald. Die Gemeinde hat außerdem 468 Hektar Wald, die bewirtschaftet werden müssen. Dazu kommt noch das Feuerwehrwesen, die Gefahrenabwehr, das Bürgerbüro und andere Verwaltungsaufgaben. Das Freibad in Gotthards ist zudem eine freiwillige Aufgabe, das wir unterhalten.

Haben Sie Pläne, wie zum Beispiel Bundestagsabgeordnete zu werden?

Nein, also ich fühle mich wirklich sehr wohl hier in meiner Gemeinde. Zudem muss ich sagen, dass alle Entscheidungen, die hier getroffen werden, auch direkt umgesetzt werden können. Ein Bundestagsabgeordneter ist weit weg von den Personen vor Ort. Hier in Nüsttal ist der Kontakt zu den Bürgern viel enger. Ihr könnt zum Beispiel zu mir kommen und sagen, der Kunstrasenplatz müsste mal wieder erneuert werden.

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?

Mein Alltag besteht zum einen aus Sachbearbeitung, das heißt, zum Beispiel einen Bauantrag zu bearbeiten oder meine Funktion als Standesbeamtin auszuüben. Dann arbeite ich in den Gremien mit, z.B. in den Ausschüssen und den Ortsbeiräten und mit den übergeordneten Behörden wie z.B. dem Landkreis Fulda oder der Bürgermeisterdienstversammlung.

Sind Sie Fußballfan und wenn ja, welcher Verein?

Ich gestehe, ich gehe in der Regel auf den Fußballplatz, um ein Würstchen zu essen und ein Wasser zu trinken. Ich schaue mir aber immer mal Spiele an, vor allem von meinem Sohn, der bei den Senioren in Nüsttal mitspielt. Ansonsten konzentriere ich mich eher auf das Musikmachen, das ist meine Leidenschaft.

Sind die meisten Bürgermeister Frauen oder Männer in unserem Umkreis?

Das Verhältnis ist leider überhaupt nicht ausgeglichen. Wir sind zwei Frauen und 21 Männer. Ich würde mir wirklich wünschen, wenn sich dieses Verhältnis in Zukunft etwas ausgleicht.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*


Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen